Was geht ab — im Salzburger Land?
23 Leute machen sich auf den Weg ins Heutal. Ins Salzburger Land, da, wo sich die Berchdesgadener Berge in ihrer vollen Pracht zeigen. Mit Sonnenschein werden die SC-UG Bogenschützen nebst mitgereisten Familienangehörigen empfangen. Und ein unvergessliches Wochenende steht ihnen bevor. Das wissen sie nur jetzt noch nicht.
Rafal hat mit seinem Orga-Team so einige Schmankerl vorbereitet. Das tolle aber, jegliche Teilnahme ist offen. Machst du mit, bist du dabei. Machst du nicht mit, tust du halt etwas anderes. „Alles kann, nichts muss“, so das Credo des Orga-Teams von Anfang an.
Der Schießplatz vor dem Hotel mit seinen Scheiben auf bis zu 90 Meter lockt aber schon. Wenige Minuten nach ihrer Ankunft werden dort schon die ersten SC-UG Bogenschützen gesichtet. Anschließend geht es gleich weiter zu den benachbarten 3D-Zielen. Besondere Ziele, die auf dem heimischen Bogenplatz nicht zu finden sind.
Treffpunkt Sonnenterrasse
Wer nicht in der Früh anreisen kann, kommt halt am Nachmittag dazu. Hier entpuppt sich die herrliche Sonnenterrasse als Treffpunkt der „Nachzügler“ mit den anderen. Das hat schon was. Im Sonnenschein zu sitzen, die Landschaftsidylle zu genießen und mit einem kühlen Getränk mit Gleichgesinnten zu plaudern.
Pläne schmieden beim Abendessen
Was machen wir morgen? Der 3-D Parcours würde mich schon reizen. Aber kann ich das? Beim ersten gemeinsamen Abendessen in völlig entspannter Atmosphäre – schließlich muss keiner mehr irgendwohin fahren – werden die ersten 3D-Erfahrungen ausgetauscht. Schließlich unterbricht Rafal den Gedankenaustausch und lädt zu einer Fackelwanderung ein. Eingeläutet mit Leuchtpfeilen, die Hans und Rafal durch die Nacht schießen. Was für ein Spektakel, insbesondere der Pfeil, der in den Nachthimmel fliegt und in einem hohen Baum stecken bleibt.
Niemand wundert es, dass in späterer Nacht – nachdem alle wohlbehalten von der Fackelwanderung zurückgekehrt sind – ähnlich einer Klassenfahrt diverse Zimmerpartys stattfinden. Natürlich deutlich disziplinierter als in jungen Jahren.
Das erste Katerfrühstück
So schlimm war es wohl gar nicht. Denn nach dem Frühstück werden die Teilnehmer, die den 3D-Parcours bestreiten wollen, eingewiesen. „Es gibt 39 Ziele/Tiere zu beschießen. Das braucht etwa 5 Stunden und das Wetter sollte heute halten“, läutet Chris den Stressteil dieses Wochenendes ein. Wie stressig es wird wissen die Teilnehmer noch nicht. Beim Einschießen auf dem hoteleigenen Schießplatz wird nochmals die Ausrüstung gecheckt und Verhaltensregeln für einen 3D-Parcours besprochen. Und dann erklärt Chris, was „3D“ eigentlich bedeutet.
3D = 3 Pfeile pro Ziel, 1 x Drüber, 1 x Drunter und 1 x Drauf
In 2 Gruppen gehts ab in den Parcours. Dort ist das am heissesten diskutierte Thema: Wie weit steht das Ziel wohl entfernt? Schwierig, sehr schwierig für zielstrebige „Olympioniken“, die auf einem FITA-Platz zu Hause sind.
Erschöpft zurück
Nach etwa 5 Stunden und 35 (von 39) Zielen treffen beide Gruppen beim Mangei – einer Wasserwippe – zusammen. „Ich habe keinen Bock mehr“ hört man leise. Laut genug aber, das andere zustimmen und den Abstieg zum Hotel antreten. Die beiden jüngsten Teilnehmer aber wollen es wissen. Raphael und Johannes sind bereit für die letzten 4 Ziele. Zwei Pfeile müssen sie opfern, freuen sich aber, ihren ersten und sehr anspruchsvollen 3D-Parcours gemeistert zu haben.
Alle sind „platt“ als sie vom Parcours mit seinem unwegsamen Gelände, dem Pfeile suchen und den neuen Erfahrungen mit unterschiedlichen Entfernungen, Zielen sowie Lichtverhältnissen und damit optischen Täuschungen zum Hotel zurückkehren.
3D-Parcours – nicht mit mir
Ich würde auch mal gern bogenschießen. Unter diesem Motto probieren mitgereiste Nicht-Bogenschützen das Bogenschießen aus. Katja und René gestalten diesen Teil des Wochenendprogramms. Insbesondere die Eltern der Jugendlichen nutzen die Gelegenheit und erfahren, was ihre Sprösslinge eigentlich so tun. Ganz sicher werden sie René ‚ s Aufruf „Pfeile holen“ noch lange im Ohr haben. Vielleicht aber sogar auch Mitglied bei uns SC-UG Bogenschützen werden wollen.
Ein stimmungsvoller Abend beginnt
Auch die letzten Gäste sind nun angereist. Ralph und Sabine stossen am Samstag Nachmittag zu dem Trupp, der zum großen Teil erschöpft vom 3D-Parcours auf der Terrasse in der Sonne relaxt. Beim gemeinsamen Abendessen liefern die Eindrücke und Geschehnisse des Tages ausgiebigen Gesprächsstoff. Bis Rafal wieder das Wort ergreift und ins Tipi bittet.
Indianerfeeling im Tipi
Naja, nicht ganz. Aber …
der Hotelwirt beheizt das Tipi bereits während des Abendessens. Er hat etwas Bedenken. Denn Sturm und starker Regen ziehen auf. Die ersten Schießscheiben sind schon umgefallen. Das Tipi aber steht und das Lagerfeuer spendet kuschelige Wärme und heimelige Stimmung. Alle genießen das knisternde offene Feuer und eine wohl nur selten erlebte Atmosphäre. Die Strapazen des Tages sind völlig vergessen. Gegen Mitternacht erlischt langsam das Feuer, das Johannes in professioneller Manier über Stunden in Gang gehalten hat. Vorher aber, bevor sich die ersten Teilnehmer zur Bettruhe zurückziehen, gibt es den „Heutaler“. Eine Plakette, die an diesen Ausflug erinnern soll.
Das zweite Katerfrühstück
Rafal bittet um 8.30 Uhr zum Rapport, ähh zum Frühstück. Alle sind fit. Von Kater keine Spur. Ein Gruppenbild soll den gemeinsamen Abschluss bilden. Es wird knapp halb zehn bis alle so weit sind.
Die ersten treten ihre Heimreise an. Andere haben noch das ein oder andere an diesem Tag vor. Vielleicht mal 90 Meter schießen?
90Meter – Du schaffst das
Auch wenn heute die 90 Meter – Distanz kaum mehr im Turniergeschehen platziert ist, hier – im Heutal – wollen es hart gesottene SC-UG Bogenschützen wissen. Christiane feuert sie an. „Willst du nicht auch mal 90 Meter schießen“, fragt sie beim Frühstück vor der Abreise. Sie selbst hat es bei ihrer Ankunft schon getan. Und sie gewinnt Interessenten. Juliane und Sarah sowie Johannes, Raphael und Sebastian machen mit. Alles 90 Meter Debutanten. Christiane weist die Entfernungssüchtigen ein, Chris unterstützt tatkräftig. Am Ende schaffen es alle, ihre Pfeile auf die Scheibe zu bringen. Glücklich, aber auch wegen des einsetzendem Schneeregens durchgefroren, gibt es vor der Abfahrt noch einen heißen Tee.
Ein tolles Event ist zu Ende gegangen. Man hatte Zeit mit Gleichgesinnten Spaß zu haben und Erlebnisse zu teilen. Sicher blickt der ein oder andere irgendwann wehmütig – aber total freudig – auf dieses verlängerte Wochenende im Heutal zurück. Begeistert jedenfalls fahren alle nach Hause.
Dank an das Orga-Team Rafal Iciek, Jens Sevecke und Hans Schürkämper.
Danke auch an alle Teilnehmer. Schön war´s mit euch.